Dienstag, 23. August 2022

Bundesbank erwartet im Herbst Inflationsrate von 10 Prozent

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Wer noch die leise Hoffnung hatte, die Gipfel der Inflation in Deutschland sei erreicht, dem sei die Lektüre des aktuellen Monatsberichts August der Deutschen Bundesbank ans Herz gelegt. Die räumt darin mit dieser Vorstellung ziemlich drastisch auf. Zwar hätten im Juni die Preise merklich nachgegeben. Dies sei aber auf die Einführung des Neun-Euro-Tickets zurückgegangen. Es sei wie der Tankrabatt Teil des „Entlastungspakets“ der Bundesregierung.

Doch schon im Juli seien die Preise in saisonbereinigter Betrachtung gegenüber dem Vormonat erneut kräftig gestiegen. Insbesondere Nahrungsmittel hätten sich weiterhin sehr stark verteuert. Die Energiepreise seien dagegen nicht gesunken nicht, obwohl die Umlage für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) abgeschafft wurde und die Rohölpreise nachgaben. Dies sei vor allem durch höhere Gaspreise kompensiert worden. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Teuerungsrate von 8,2 Prozent auf 8,5 Prozent ausgeweitet.

Doch dabei wird es nach Meinung der Frankfurter Währungshüter nicht bleiben: „Mit dem Auslaufen der Maßnahmen des ‘Entlastungspakets’ im September dürfte die Inflationsrate nochmals spürbar ansteigen. Für zusätzlichen Auftrieb sorgen in den nächsten Monaten die Anhebung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und die Abwertung des Euro. Außerdem soll im Oktober eine Umlage auf die Gastarife eingeführt und gleichzeitig der Mehrwertsteuersatz auf Gas gesenkt werden. Insgesamt könnte die Inflationsrate im Herbst eine Größenordnung von 10 Prozent erreichen.“


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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