Dienstag, 02. August 2022

HDE-Konsumbarometer registriert im August Allzeittief

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Nachdem das HDE-Konsumbarometer im Vormonat auf niedrigem Niveau stagnierte, ist der Index im August nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) weiter abgestürzt und hat mit einem Indexwert von 86,54 Punkten einen neuen Allzeit-Tiefststand erreicht. Die Dimension des Einbruchs wird deutlich, wenn man den aktuellen Wert mit dem Vorjahreswert vergleicht: Er lag um 13,82 Punkte höher. Zurückzuführen sei der Stimmungseinbruch insbesondere auf die in den vergangenen Wochen gewachsenen Unsicherheiten in der Energieversorgung und Energiepreisentwicklung. Kein Wunder, angesichts sich täglich steigernde Prognosen zur Höhe der zukünftigen Gaspreise. Vor diesem Hintergrund rechnet der HDE auch in den kommenden drei Monaten mit einer Konsumzurückhaltung der Verbraucher.

Noch drastischer ist die Anschaffungsneigung der Verbraucher zurückgegangen. Sie lag mit einem Indexwert von 75,66 Punkte besorgniserregende 28,73 Punkte unter dem Vorjahreswert! Sie sei damit ebenfalls auf ein neues Allzeittief gesunken und trage maßgeblich zum Einbruch des HDE-Konsumbarometers bei. Angesichts der anhaltend hohen Inflationsrate sowie der in ihrer Höhe nicht absehbaren Nebenkostennachzahlungen und -steigerungen sei der Wunsch nach Anschaffungen von Zurückhaltung der Verbraucher geprägt. Hinzu komme eine Verschlechterung der eigenen Einkommenserwartungen im Vergleich zum Vormonat.

Besorgt zeigen sich Unternehmen und Verbraucher nach Angaben des HDE zudem wegen der medial, politisch und ökonomisch diskutierten Aussicht auf eine etwaige Rezession in Deutschland. Entsprechend pessimistisch beurteilten die Verbraucher die gesamtwirtschaftliche Situation. Sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen ihre Konjunkturerwartungen zurück. Etwas zuversichtlicher seien die Verbraucher bei der Entwicklung der Inflationshöhe. Die Verbraucher hofften auf eine nachlassende Dynamik bei den Preissteigerungen.

Passend zu diesen Erwartungen hat das Statistische Bundesamt gestern die Zahlen zum Einzelhandelsumsatz im Juni veröffentlicht: Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Umsätze real um 8,8 Prozent. Nominal betrug der Umsatzrückgang wegen der inflationsbedingt gestiegenen Preise nur 0,8 Prozent. Der reale Umsatzrückgang im Jahresvergleich um 8,8 Prozent ist nach Angaben des Amtes der höchste Wert seit Einführung der Zahlenreihe 1994.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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