Donnerstag, 28. Juli 2022

Lieferengpässe belasten Verbundgruppen in Handel und Dienstleistung stark

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Während das ifo Institut einen deutlich gefallenen Geschäftsklimaindex für den Juli vermeldet, berichtet der Mittelstandsverbund nach Auswertung seiner Konjunkturumfrage von vergleichsweise guten Geschäften seiner Mitglieder im zweiten Quartal. An der Umfrage haben sich 56 Verbundgruppenzentralen mit rund 41.000 angeschlossenen Unternehmen aus insgesamt 16  Branchen beteiligt – darunter Küchen & Möbel, Konsumelektronik, Schuhe & Textil, Baustoffhandel, Garten- und Zoobedarf sowie Lebensmittel- und Getränkehandel. Allerdings ist auch bei den Kooperationsmitgliedern der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte (auf die sich die Erwartungen beim ifo Geschäftsklimaindex beziehen) getrübt. Mit einem Umsatz-Plus in der zweiten Jahreshälfte rechnen nach Angaben des Verbands „etwas mehr als 55 Prozent, gleichbleibende Umsätze erwarten knapp 29 Prozent der Verbünde. Gleichzeitig gehen unverändert etwa 19 Prozent der Unternehmen von einem Umsatz-Minus für die kommenden Monate aus“.

Noch zurückhaltender sind die Unternehmen, was die Ertragslage betrifft. 35,7 Prozent rechnen mit einem Ertrags-Plus in der zweiten Jahreshälfte, 23,2 Prozent erwarten dagegen einen Rückgang. 41,1 Prozent gehen von gleichbleibenden Erträge in den kommenden Monaten aus. Ziemlich erfreulich ist, dass die Verbundgruppen eher Einstellungen als Entlassungen vermelden. Während bei rund 66 Prozent die Personalstärke konstant geblieben ist, haben immerhin 25 Prozent Personal aufgebaut. Für die zweite Jahreshälfte planen nur 3,6 Prozent, Personal abzubauen.

Ein erhebliches Problem stellen für alle Unternehmen die Lieferengpässe dar. 75 Prozent der befragten Kooperationen bezeichnen diese nach Angaben des Mittelstandsverbunds als „gravierend“. Dabei zögen sich die Lieferschwierigkeiten durch nahezu sämtliche Produktgruppen. „Besonders starke Engpässe“, so der Verband, „gibt es demnach bei Metall, Holz, Kunststoffen sowie mit leichtem Abstand bei Elektrogeräten bzw. Elektronikkomponenten sowie Papier und Schreibwaren“. Auch wenn sich die Lieferengpässe am stärksten in Lieferverzögerungen äußerten, gingen sie vielfach auch mit Materialverteuerungen und generelle Preissteigerungen einher: „Diese lagen im zweiten Quartal bei den von Lieferengpässen betroffenen Produkten bei durchschnittlich 10 bis 30 Prozent. Für die kommenden Monate erwarten die Verbundgruppen zur Hälfte eine gleichbleibende Situation bei den Lieferengpässen. 37,5 Prozent gehen sogar von einer weiteren Verschlechterung aus, lediglich knapp 9 % blicken in dieser Hinsicht optimistisch in die Zukunft.“


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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