Donnerstag, 28. Juli 2022

Staatsverschuldung hat Ende 2021 neuen Rekordwert erreicht

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Bisher führt die FDP um Bundesfinanzminister Christian Lindner einen einsamen Kampf in der Ampel, um im kommenden Jahr die Schuldenbremse im Bundeshaushalt erstmals wieder einzuhalten. Vielleicht helfen bei der Durchsetzung dieses Ziels beiden die heute vom Statistischen Bundesamt vorgelegten neuen Zahlen zur Verschuldung in Deutschland.

Danach betrug zum Jahresende 2021 die Verschuldung der „öffentlichen Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte)“ 2.321,1 Milliarden Euro. Dies ist Anstieg gegenüber dem Jahresende 2020 von 6,8 Prozent oder 148,3 Milliarden Euro auf den höchsten jemals in der Schuldenstatistik gemessenen Schuldenstand, wie das Amt erläutert. Der Anstieg sei insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Dieser entspricht nach Angaben der Wiesbadener Statistiker einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.922 Euro, 1.782 Euro mehr als Ende 2020.

Der Bund war Ende 2021 mit 1.548,5 Milliarden Euro verschuldet. Sein Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2020 um 10,3 Prozent. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands, so das Amt, betrugen die Schulden des Bundes 18.627 Euro pro Kopf (2020: 16 884 Euro).

Die Schulden der Länder sind im Vorjahresvergleich dagegen nur um 0,4 Prozent auf 638,5 Milliarden Euro gestiegen. Der durchschnittliche Schuldenstand pro Kopf betrug dort 7.680 Euro (2020: 7.651 Euro).

Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,8 Milliarden Euro auf 134,2 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.744 Euro (2020: 1.733 Euro). 

Die Sozialversicherung war Ende 2021 mit 0,54 Euro je Einwohnerin und Einwohner (2020: 0,53 Euro) verschuldet. Die Gesamtschulden haben sich entgegen der Entwicklung in den Vorjahren leicht auf 45 Millionen Euro (2020: 44 Millionen Euro) erhöht. 

Wen diese Zahlen schon beunruhigen, dem muss leider noch gesagt werden, dass die Prognose zur Verschuldung noch schlechter aussieht. Und zwar unabhängig davon, ob sich Lindner mit seinem Mantra zur Einhaltung der Schuldengrenze im kommenden Jahr in der Ampel durchsetzt. Denn die Wiesbadener Statistiker weisen auf folgende Entwicklung hinIm nachgewiesenen Schuldenstand ist nur der Nennbetrag der aufgenommenen Schulden (ohne anfallende Zinszahlungen) enthalten. Für zukünftig fällige Zinszahlungen, die aufgrund der aktuellen Entwicklungen vermutlich ansteigen werden, müssen gegebenenfalls neue Schulden aufgenommen werden.“


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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