Mittwoch, 08. Juni 2022

BVR fordert EZB zur Erhöhung des Leitzinses auf

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Angesichts der galoppierenden Inflation hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, auf ihrer Ratssitzung am 10. Juni einen Fahrplan für ihren Zinserhöhungskurs der kommenden Monate bekanntzugeben. Der Anstieg der Verbraucherpreise bewege sich bereits seit dem vergangenen Herbst weit oberhalb des geldpolitischen Zielwerts von zwei Prozent und habe zuletzt im Mai bei 8,1 Prozent im Euroraum gelegen, betont der Verband. Dennoch habe die EZB den Zinssatz bislang noch nicht angehoben. Dem setzt BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin entgegen: „Es ist eine klare Zinsansage der EZB erforderlich. So können die obersten Währungshüter ihre Entschlossenheit zeigen, der hohen Inflation Paroli zu bieten, und ein starkes Signal gegen einen breiteren Inflationsdruck setzen.“ Nach einem Stopp der Anleihekäufe bis Anfang Juli solle der Leitzins zügig bis auf 0,75 Prozent am Jahresende erhöht werden.

Im kommenden Jahr, so der BVR, sollte der Fortgang der Zinserhöhungen von der Inflationsentwicklung und der Konjunktur im Winter 2022/23 abhängig gemacht werden. In diesem Jahr sei die Inflation in der Eurozone stark durch den Ukrainekrieg und die damit verbundenen Anstiege von Rohstoff- und insbesondere Energiepreisen in die Höhe geschnellt. Doch auch die Störung der internationalen Lieferketten treibe die Preise nach oben. 2022 sei in Deutschland mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um sieben Prozent zu rechnen. Im Euroraum dürfte der Preisanstieg ähnlich hoch liegen. Damit bewegt sich die Teuerung auf dem mit Abstand höchsten Niveau seit der Einführung des Euro 1999.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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