Mittwoch, 11. Mai 2022

WHKT und IHK NRW legen gemeinsame Erwartungen an die künftige Landesregierung in NRW vor

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Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW) haben rechtzeitig vor der Landtagswahl in NRW am kommenden Sonntag ein gemeinsames Positionspapier vorgelegt, in dem sie ihre „gemeinsame Erwartungen an die künftige Landesregierung“ äußern. Im Kern geht es dabei um die gewünschte und als dringend erachtete Förderung der beruflichen Ausbildung, um dem zunehmenden Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken.

Immerhin, darauf weisen die beiden Organisationen hin, hätten 90.064 junge Menschen sich 2021 in Nordrhein-Westfalen für eine Duale Ausbildung in der Industrie, im Handel, in der Dienstleistungsbranche und im Handwerk entschieden. Gemeinsam seien die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern damit für mehr als 80 Prozent des NRW-Ausbildungsmarktes zuständig. Was auf den ersten Blick gut klingt, ist in Wahrheit ein Rückgang von 4.518 Neu-Auszubildenden gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie. Die fehlenden Auszubildenden von heute seien jedoch die fehlenden Fachkräfte von morgen. Die Fachkräftenot gefährde den Wirtschaftsstandort NRW und damit auch den Wohlstand sowie letztlich die Versorgungsleistungen für private Haushalte und Unternehmen.

IHK NRW und WHKT rufen deshalb die künftige NRW-Landesregierung dazu auf, die betrieblich verantwortete berufliche Bildung zu stärken und dabei den Schwerpunkt auf folgende Themen zu legen: ● Berufliche Orientierung an allen Schulformen etablieren ● Kenntnisse über die Duale Ausbildung und deren Karriereoptionen in allen gesellschaftlichen Gruppen vermitteln ● die Duale Ausbildung an den Berufskollegs priorisieren ● einen fließenden Übergang von der Schule direkt zur Ausbildung zu fördern sowie ● berufliche und akademische Abschlüsse tatsächlich gleich zu behandeln. Dazu gehört dann beispielsweise auch, die jeweiligen Abschlüsse gleich zu entlohnen. Schließlich fordern beide Institutionen, die ● regionale und internationale Mobilität von Auszubildenden zu fördern.

Im Vorfeld der Wahl haben zwar alle namhaften Kandidaten der möglichen Regierungsparteien entsprechende parlamentarische Initiative zu vielen dieser Punkte im Falle des Wahlsiegs bei Veranstaltungen versprochen. Nur zeigt die Vergangenheit leider, dass nicht alle Versprechen nach der Wahl auch gehalten werden. Insofern tun beide Institutionen gut daran, diese Forderungen noch einmal ausdrücklich ins Lastenheft der zukünftigen Landesregierung zu schreiben. Im Übrigen sollten sich auch die anderen Bundesländer dringend um entsprechende Aktivitäten kümmern. Denn der Fachkräftemangel ist kein spezifisch nordrhein-westfälisches Phänomen.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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