Mittwoch, 27. April 2022

Dobrindt will Schröders Bild im Kanzleramt abhängen lassen

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In der Vergangenheit dürfte Alexander Dobrindt wahrscheinlich häufig über Menschen geschimpft haben, die Straßen umbenennen, Bücher umschreiben oder gleich ganz aus dem Verkehr ziehen wollen, weil ihnen das Verhalten oder die Ansichten nicht mehr passen, die die Personen in der Vergangenheit an den Tag gelegt oder zu Papier gebracht haben. Dann ist zu Recht von Cancel Culture die Rede. Geht es aber um Altkanzler Gerhard Schröder und die Möglichkeit, die SPD vorzuführen, greift Dobrindt zum gleichen Mittel. Laut Welt hat er vorgeschlagen, Schröders Bild im Kanzleramt abzuhängen. „Ich glaube nicht“, zitiert ihn die Welt, „dass es würdig ist, dass neben erfolgreichen Kanzlern der Bundesrepublik und Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Schröder, so wie er sich aktuell der Weltöffentlichkeit zeigt, noch präsentiert werden kann.“

Lieber Alexander Dobrindt: Was kommt als Nächstes? Gerhard Schröder aus allen Publikationen tilgen? Die Namensnennung Gerhard für Menschen mit dem Nachnamen Schröder untersagen? Schröder ist massiv zu kritisieren und sein Verhalten im Verhältnis zu Wladimir Putin ist schlicht unerträglich. Aber er war Bundeskanzler, egal was man heute von ihm hält. Das Abhängen seines Porträts im Bundeskanzleramt kann daran gar nichts ändern.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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