Montag, 11. April 2022

Krieg in der Ukraine belastet das Handwerk an Rhein und Ruhr

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Das Frühjahrsgutachten der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf zeigt, dass Inflation und Sicherheitsrisiken auch das Handwerk an Rhein und Ruhr inzwischen empfindlich treffen. Die HWK teilt als Ergebnis ihrer aktuellen Konjunkturumfrage mitdie Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung in diesem Jahr seien „auch im Handwerk zerstoben“. Das Geschäftsklima ging um vier Prozentpunkte zurück und liegt nun noch bei 118 Punkten. Dass der Dämpfer insgesamt noch vergleichsweise glimpflich ausfalle, sei „entscheidend auf das Bauhauptgewerbe und das Ausbaugewerbe zurückzuführen, die sich weiterhin einer außerordentlich hohen Nachfrage erfreuen und mangels Fachkräften längst an Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Auslastungsquote liegt in beiden Branchengruppen mit 89 Prozent (Bau) und 85 Prozent (Ausbau) mittlerweile deutlich jenseits der Vollauslastungsgrenze von 80 Prozent.“

Um einiges kritischer sehe die Lage im Lebensmittelgewerbe, im Gesundheitsgewerbe und bei den Personenbezogenen Dienstleistungen aus, in denen das Geschäftsklima deutlich zurückgegangen sei. Nur in der Bauwirtschaft berichteten die Betriebe im Saldo von gestiegenen Umsätzen, in allen anderen Branchen seien mehr oder weniger starke Einbrüche zu verzeichnen, auch im Kfz-Gewerbe. Dort verzeichneten nur 16 Prozent der Werkstatt- und Autohandelsunternehmen seit Herbst eine Belebung der Geschäftsaktivitäten (der Durchschnitt aller sieben Branchengruppen liegt bei 26 Prozent). „Alle Branchen zusammengenommen, rechnen wir im Kammerbezirk anstelle des angepeilten Wachstums nur mit schwachen nominalen Wachstumsraten im Jahr 2022, die hinter den gut 3 Prozent Wachstum aus dem Vorjahr zurückbleiben werden. Bei einer Inflation von aktuell 7 Prozent wird das real eine Schrumpfung bedeuten“, kommentiert der Präsident der HWK Düsseldorf Andreas Ehlert die Zahlen.

Für bedenklich hält die HWK, dass laut der Frühjahrskonjunkturumfrage auch das Beschäftigungsbarometer nach unten weise. Trotz voller Auftragsbücher und exzellenter Karriereperspektiven suche das Handwerk händeringend Fachkräfte. 39 Prozent der antwortenden Firmen melden unbesetzte Stellen – ein Rekordwert. Bereits im vergangenen Jahr war die Beschäftigung im Handwerk landesweit leicht rückläufig. Der Trend wird sich in diesem Jahr fortsetzen – vor allem in den Branchengruppen Lebensmittelgewerbe und bei den Personenbezogenen Dienstleistungen.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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