Mittwoch, 03. November 2021

IHK Köln zahlt über 2 Millionen Euro für Rückabwicklung eines Grundstückskaufvertrags

Blogeintrag | Kommentare (0)

Am 29. September berichteten wir über die erneute Kehrtwende in der unendlichen Geschichte um die Restaurierung der Hauptstelle der IHK Köln in der Kölner City. Anlass dafür war die damals bekannt gewordene Entscheidung der Vollversammlung, das in Köln Mülheim für 39,2 Millionen Euro erworbene neue Quartier doch nicht zu nutzen. Schon damals wiesen wir darauf hin, diese Entscheidung werde mit weiteren Kosten für die Mitglieder verbunden sein.

Am 26. Oktober hat die Vollversammlung der IHK Köln gleichwohl den Plan abgesegnet, den Kaufvertrag rückabzuwickeln. Inzwischen ist auch klar, welche Kosten allein dafür entstehen. Denn wie der Kölner Stadtanzeiger berichtete und die IHK Köln auf Mi-Anfrage bestätigt, muss sie 2,145 Millionen Euro Schadenersatz an den Verkäufer zahlen. Die Summe entspreche der von der Kammer gezahlten Grunderwerbsteuer, die die Kammer sich rückerstatten lassen möchte. Dies ist nach § 16 GrEStG innerhalb von zwei Jahren bei Rückabwicklung des Kaufvertrages möglich. Diese Frist läuft, wie die Kammer Mi mitteilt, am 27. Dezember dieses Jahres ab.

Worauf die Kammer, besser gesagt, ihre Mitglieder, aber sitzenbleiben, sind die Kosten der Anwälte für deren Beratung im Zuge der Transaktionen. Nach Angaben der IHK Köln gegenüber Mi belaufen sich diese auf 35.977,35 Euro. Das ist für sich genommen nicht viel, aber bekanntlich macht Kleinvieh auch Mist. Nicht vergessen werden darf bei der Gesamtrechnung, wie lange und intensiv nicht nur unterschiedlichste Gremien, sondern auch etliche Mitarbeiter der IHK mit dem Vorgang befasst waren. Diese Kosten tauchen naturgemäß nirgendwo auf. Und die Kosten für die Strategieberatung und Mitgliederbefragung durch die Unternehmensberatung Drees & Sommer sind darin auch nicht enthalten. Die ganz große Rechnung steht zudem noch aus. Denn am Ende muss – nachdem der Umzug nach Mülheim nunmehr vom Tisch ist – noch eine Entscheidung gefällt werden, ob die Hauptstelle saniert oder ein Neubau errichtet wird. Beides dürfte wahrscheinlich ziemlich teuer werden.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

Zurück zum Blog

Kommentar verfassen

Bitte beachten Sie bei Ihren Kommentaren unsere Netiquette