Dienstag, 12. Oktober 2021

Situation der CDU in Rheinland-Pfalz sinnbildlich für deren aktuellen Niedergang

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Wer sich ein Bild machen möchte, wie es um die politische Reputation der CDU im Westen bestellt ist (im Osten hat die CDU in allen fünf Bundesländern weniger Stimmen bekommen als es Nichtwähler gab), der muss nach Rheinland-Pfalz schauen. Dort gibt es aktuell bemerkenswerte Ergebnisse. So hat die SPD-Bewerberin Verena Huppertz bei der Bundestagswahl das Direktmandat im Wahlkreis 203 (Stadt Trier und Landkreis Trier-Saarburg) gegen den CDU-Bewerber Andreas Steiner gewonnen, der 2017 noch SPD-Kandidatin Dr. Katarina Barley besiegt hatte. Am Sonntag dann erfolgte die nächste Demütigung der CDU. Mit Stefan Metzdorf hat erstmals in der Geschichte des Kreises Trier Saarburg ein SPD-Mitglied die Wahl zum Landrat gewonnen.

Schon unmittelbar nach der Bundestagswahl hatte die rheinland-pfälzische CDU-Landeschefin Julia Klöckner (die zweimal erfolglos versucht hatte, Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz zu werden) ihren Rückzug vom Landesvorsitz angekündigt, nachdem auch sie ihren Wahlkreis 201 (Landkreis Bad Kreuznach und Landkreis Birkenfeld) völlig überraschend gegen den eher unbekannten SPD-Bewerber Dr. Joe Weingarten verloren hatte. Wer ihr nachfolgen soll, ist derzeit noch offen. Die Zahl der Bewerber dürfte sich angesichts des Zustands der Partei im Allgemeinen und speziell in Rheinland-Pfalz in Grenzen halten. Klar ist aber auch: Je länger die CDU braucht, sich wieder zu berappeln, umso mehr Wahlen wird sie bis dahin  verlieren. Klöckner hatte sich im Übrigen auch dadurch in Rheinland-Pfalz unbeliebt gemacht, dass sie sich für Armin Laschet als Kanzlerkandidat aussprach, obwohl der Landesverband Dr. Markus Söder präferierte. Auch das sagt viel über die Lage der CDU in Rheinland-Pfalz aus.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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