Freitag, 01. Oktober 2021

Staatsverschuldung steigt massiv

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Ende August vermeldete das Statistische Bundesamt für das 1. Halbjahr ein Finanzierungsdefizit des Gesamtstaates von 80,9 Milliarden Euro. Dies entsprach einer Defizitquote von 4,7 Prozent. Schon damals wiesen wir darauf hin, trotz dieser massiven Verschuldung drohten nach der Bundestagswahl neue Schulden. Diese Gefahr ist nach dem Ergebnis der Bundestagswahl nicht geringer geworden. Am Mittwoch hat das Statistische Bundesamt die amtlichen Zahlen zur Gesamtverschuldung des Staates nach Ende des ersten Halbjahres veröffentlicht. Wenig überraschend sind auch diese Zahlen beängstigend. So stiegen die Schulden gegenüber dem Jahresende 2020 um 3,6 Prozent auf 2.251,8 Milliarden Euro oder anders ausgedrückt auf 2,25 Billionen Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.090 Euro.

Besonders besorgniserregend ist die Feststellung der Statistiker, der Schuldenanstieg des öffentlichen Gesamthaushalts sei „mit Ausnahme der Sozialversicherung auf einen Zuwachs bei allen Ebenen zurückzuführen. Den größten Anteil verzeichnete der Bund mit einer Steigerung um 5,3 Prozent beziehungsweise 74,0 Milliarden Euro auf 1.477,5 Milliarden Euro.“ Die Länder waren zum Ende des 1. Halbjahres 2021 mit 639,9 Milliarden Euro verschuldet, was einem Zuwachs von 0,6 Prozent beziehungsweise 3,9 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2020 entspricht. „Gegenüber dem 1. Quartal 2021“, so die Wiesbadener Behörde, „konnten die Länder sogar einen leichten Rückgang um 62 Millionen Euro verzeichnen“.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen zum Ende des 1. Halbjahres 2021 einen Schuldenstand von 134,4 Milliarden Euro aus. Der Anstieg gegenüber dem Jahresende 2020 betrug 0,8 Prozent beziehungsweise 1,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 war bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden ein Anstieg von 0,3 Prozent beziehungsweise 0,4 Milliarden Euro zu verzeichnen.

Was immer die möglichen Regierungspartner aktuell sondieren, sie sollten stets diese Zahlen auf dem Tisch liegen haben. Angesichts der weiter steigenden Inflationsrate, mit deren Abflauen im kommenden Jahr kaum zu rechnen ist, wird der Schuldenstand früher oder später für den Bund keine Erträge mehr abwerfen, sondern richtig Geld kosten und damit die zu verteilende Masse weiter minimieren.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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