Montag, 12. Juli 2021

Bürger haben statistisch in diesem Jahr bisher nur für den Staat gearbeitet

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Der Bund der Steuerzahler (BdSt) weist darauf hin, dass morgen der Steuerzahlergedenktag 2021 ist. Ab 6:20 Uhr arbeiten die Bürger dann für ihr eigenes Portemonnaie. „Das gesamte Einkommen, das die Steuer- und Beitragszahler vor diesem Datum erwirtschaftet haben, wurde – rein rechnerisch – durch Steuern und Abgaben an öffentliche Kassen abgeführt“, so der BdSt. Die Einkommensbelastungsquote für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer-Haushalt liegt in diesem Jahr bei voraussichtlich 52,9 Prozent. Diese Prognose hat das Deutsche Steuerzahlerinstitut (DSi) auf Basis repräsentativer Haushaltsumfragen des Statistischen Bundesamts vorgelegt. Von jedem verdienten Euro bleiben also nur 47,1 Cent zur freien Verfügung.

Vor einem Jahr kamen die Bürger immerhin schon vier Tag früher in den Genuss, für das eigenen Portomanie arbeiten zu dürfen. Der BdSt erklärt den Unterschied damit, „dass seit Jahresbeginn wieder die Umsatzsteuersätze von 19 bzw. 7 Prozent gelten, nachdem sie im zweiten Halbjahr 2020 als Konjunkturmaßnahme gesenkt worden waren. Eine neue Belastung ist die seit Jahresbeginn fällige CO2-Abgabe.“ Zudem sei im Bereich der Sozialversicherungen ein leichter Anstieg der Sätze gegenüber 2020 zu verzeichnen. Vor allem der Zusatzbeitragssatz in der Gesetzlichen Krankenversicherung ist im Vorjahres-Vergleich gestiegen, so der BdSt.

Ist eine Gesamtabgabenquote über 50 Prozent schon für sich genommen für alle Arbeitnehmer sehr ärgerlich, verstärkt sich dieser negative Befund noch dadurch, dass der Wert auch im europäischen Vergleich sehr hoch ist. „Laut OECD-Datenbank ‘Taxing Wages’ fällt sie nur in Belgien noch höher aus“, betont der BdSt. Die prognostizierte Einkommensbelastungsquote von 52,9 Prozent bezieht sich auf den Durchschnitt aller Arbeitnehmer-Haushalte in Deutschland. Blickt man auf die unterschiedlichen Haushaltsgrößen, ergibt sich folgendes Bild: Bei den Singles liegt die Belastung mit 53,6 Prozent noch höher – ihr Steuerzahlergedenktag fällt auf Donnerstag, den 15. Juli. Der Steuerzahlergedenktag für Mehr-Personen-Haushalte ist dagegen bereits am heutigen Montag, 12. Juli – hier liegt die Belastungsquote bei 52,6 Prozent.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist es umso dringlicher, die von nahezu allen Parteien geforderte steuerliche Entlastung der Mittelschicht endlich in Angriff zu nehmen.

Zum Zustandekommen der Projektion erläutert der BdSt: „Im Rahmen der ‘Laufenden Wirtschaftsrechnungen’erhebt das Statistische Bundesamt regelmäßig, detailliert und anonymisiert die Einnahmen und Ausgaben ausgewählter Privathaushalte. Die amtlichen Hochrechnungen dieser Daten liefern ein umfassendes und repräsentatives Bild der wirtschaftlichen Situation der Bürger. Wie in den Vorjahren hat das Bundesamt unserem Deutschen Steuerzahlerinstitut einen vertieften Zugang zu den Ergebnissen gewährt. Die jüngsten verfügbaren Daten beziehen sich auf das Jahr 2019 – auf dieser soliden Basis hat unser Institut Hochrechnungen für das Jahr 2021 erstellt.“


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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