Montag, 05. Juli 2021

Drei Fragen an Alexander Mitsch zum Austritt aus der WerteUnion

Interview | Kommentare (0)

mi’: Herr Mitsch, nachdem Sie Ihre Mitgliedschaft in der WerteUnion zuletzt haben ruhen lassen, sind Sie inzwischen ausgetreten. Was waren Ihre Gründe dafür?

Mitsch„Ich habe mir die Entwicklung im neuen Bundesvorstand über einen Monat mit einer Mischung aus Loyalität, Hoffnung und Sorge beobachtet. Leider hat sich immer mehr abgezeichnet, dass der Grundgedanke der WerteUnion, nämlich die CDU/CSU von ihrem Linkskurs abzubringen und sich gleichzeitig abzugrenzen gegen rechte und linke Radikale, mit dem neuen Bundesvorstand nicht mehr umsetzbar ist. Die unsinnigen Angriffe des Vorsitzenden gegen Herrn Merz haben das Fass für mich zum Überlaufen gebracht.

mi’: Friedrich Merz hat aktuell Unions-Mitglieder aufgerufen, aus der WerteUnion auszutreten. Unter Ihre Führung hatte die WerteUnion sich noch für ihn als Kanzlerkandidat ausgesprochen. Wie sehen Sie die Zukunft der WerteUnion?

Mitsch„Anfang des Jahres haben sich bei einer Umfrage rund 95 Prozent der Mitglieder der WerteUnion für Herrn Merz ausgesprochen. Herr Otte (der neue Vorsitzende der WerteUnion, Anm. d. Red.) hat also gegen seine Mitglieder gehandelt. Ich nehme wahr, dass viele Mitglieder ihr Anliegen in der WerteUnion jetzt nicht mehr vertreten sehen und deshalb ihr Engagement außerhalb der WerteUnion fortsetzen wollen.“

mi’: Sehen Sie eine Chance, die ursprüngliche Idee der WerteUnion, die Stärkung des konservativen Profils der Union in klarer Abgrenzung zur AfD, in anderer Konstellation wieder zu beleben?

Mitsch„Eine starke Stimme der Konservativen, Freiheitlichen und Wirtschaftsliberalen in der CDU/CSU ist wichtiger denn je. Nur so kann die notwendige Politikwende gelingen. Mein Eindruck ist, dass dies viele so sehen. Insofern bin ich optimistisch, dass sich ein neues Netzwerk gründen wird, das deutlichen Einfluss gewinnen kann. Die Zeit ist reif dafür.“

Alexander Mitsch war Mitbegründer der WerteUnion und bis Mai 2021 deren Vorsitzender


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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