Mittwoch, 16. Juni 2021

Hamburger CDU beschließt Forderung nach Verbot grammatisch falscher Gender-Sprache in Behörden und staatlichen Stellen

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Die Delegierten eines digitalen Landesparteitages der Hamburger CDU haben den Antrag des Landesvorstandes, der sich gegen grammatisch falsche Gender-Sprache und für die Verwendung der amtlichen deutschen Rechtschreibung in Behörden und anderen staatlichen Stellen ausspricht, bestätigt.

In dem Beschluss mit dem Titel ‘Für die deutsche Grammatik, gegen Gender-Zwang’ heißt es u. a.: „Sprache als eines der wichtigsten Ausdrucksmittel prägt die Kultur. Eine Überfrachtung der Menschen mit der Einführung neuer Sprachregeln im Kontext gesellschaftspolitisch geforderter Neujustierungen verunsichert Menschen und führt damit auch immer zu kulturellen Konflikten. Sprache sollte immer zusammenführen und nicht ausschließen.“

Zur Begründung dieser Forderung heißt es etwa: „Der Gender-Sprache liegt ein Weltbild zugrunde, das die Gesellschaft nicht als Ganzes sieht, sondern sie nach Geschlechtern, sexuellen Orientierungen und weiteren Merkmalen in Gruppen einteilt. Dies Spaltung in einzelne Gruppen geht dabei so weit, dass sie auch sprachlich immer und überall zum Ausdruck gebracht werden soll – ein Gesellschaftsbild, das der Union fundamental fremd ist.“

Das klingt für uns überzeugend, bringt aber Armin Laschet und das Wahlprogrammteam der CDU in Schwierigkeiten. Die wollen das Thema nämlich lieber ausklammern, als sich in den Gegenwind der urbanen Gender-Befürworter zu stellen. Insofern ist es schon erstaunlich, dass ausgerechnet der CDU-Landesverband einer Großstadt diese Forderung erhebt, die sonst gerne in städtischen Milieus mit der „dörflichen Bevölkerung“ abwertend in Verbindung gebracht wird.

Die Hamburger-CDU beklagt in der Begründung auch, die Befürworter einer gegenderten Sprache versuchten, „an Behörden, Universitäten, Schulen und anderen staatlichen Einrichtungen einen ‘gendergerechten’ Schreib- und Redestil durchzusetzen. Mittlerweile werden sogar Andersdenkende in diesen Bereichen unter Druck gesetzt, ebenfalls zu gendern. Sonst drohen schlechtere Noten oder andere Nachteile.“ Diesen Aspekt der aktuellen Gender-Diskussion hatten zuletzt die Tagesthemen in einem mehr als zwölfminütigem Beitrag völlig außen vor gelassen. Dort war vielmehr davon die Rede, Gender-Gegner sollten doch „andere einfach entspannt experimentieren lassen“. Würden die ja gerne, aber von kleinen Experimenten kann in dem Fall nicht ernsthaft die Rede sein.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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